Steffen Schulz: unter freiem Himmel
Vor einigen Jahren sah es noch nach einem ganz anderen Job aus. Aber der Wunsch, unter freiem Himmel zu arbeiten, ist auch als fachtechnische Aufsichtsperson geblieben.
Steffen Schulz wollte Tierpfleger werden und hatte die Weichen bereits gestellt: Erst Bundesfreiwilligendienst im Zoo Eberswalde, danach Praktikum bei „Freizeit mit Huskies“ in Brandenburg.
Dann kam alles anders: Im Praktikum lernte er seine damalige Freundin kennen und über ihren Vermieter die Kampfmittelbeseitigung. „Da es mir schon immer wichtig war, unter freiem Himmel zu arbeiten und dabei etwas Sinnvolles zu tun, habe ich mich entscheiden, in ein neues Arbeitsumfeld einzusteigen“, erinnert sich der 35-Jährige.
Seit 2018 in der Kampfmittelräumung
Seine erste Station war das „Bombodrom“ Wittstock in der Kyritz-Ruppiner-Heide, wo er die geächtete Streumunition suchte.
Nach gut anderthalb Jahren wechselte er den Arbeitgeber. Sein Wunsch, tiefer in die Kampfmittelräumung einzusteigen, wurde erfüllt. Er erhielt Einblick in unterschiedliche Firmen, Arbeitsmethoden, war auf unterschiedlichen Räumstellen und lernte verschiedene Sondiertechniken kennen.
„In Fulda haben wir den Petersberg per Flächensondierung absondiert. Da es sich um einen Basaltberg mit verschiedenen ferromagnetischen Ebenen handelt, haben wir unterhalb des Bergs mit passiven Geräten gearbeitet, oberhalb mit aktiven Sonden“, so Steffen Schulz. Hier lernte er zum Beispiel den Einsatz „aktiver Großschleifen“ bei steiler Hanglage kennen.
Jede Räumstelle ist anders
„Jede Räumstelle hält andere Herausforderungen bereit“, sagt Steffen. Einmal ging es um Räumarbeiten auf einem ehemaligen Sprengplatz, ein anderes Mal hatte er es vor allem mit Verklappungen zu tun. In Wittmund wurde im Vorfeld der Flugbahnerweiterung des NATO-Luftwaffenstützpunktes erst mit Mehrkanalsystemen sondiert und dann punktuell geräumt. Ganz anders war die Situation auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr, wo sich durch massive Kontamination so etwas wie ein Munitionsboden unter dem Waldboden gebildet hatte.
Die richtige Entscheidung
Die unterschiedlichen Räumstellen und Gegebenheiten, Auftragslagen und Umsetzungen haben Steffen immer weiter für seine Arbeit begeistert – und ihn vom Räumhelfer zum Sondierer über den Maschinisten zum Truppführer aufsteigen lassen. Der nächste Karriereschritt zur fachtechnischen Aufsichtsperson wurde ihm zwar in Aussicht gestellt, aber dabei blieb es.
Anders bei SafeLane Deutschland: Hier wurde Steffen 2022 kurz nach seiner Einstellung zur fachtechnischen Aufsichtsperson ausgebildet und kann seither in seiner neuen Position Erfahrungen sammeln.
Zurzeit ist er im Tagebau tätig. Im Fokus stehen die Trichterberäumung sowie punktuelle Bergungen auf der Grundlage von Drohnenbefliegungen und Mehrkanalmessungen. Hinzu kommen größere Abzugsflächen, die bearbeitet werden müssen, um den Weg für den Großraumbagger zu ebnen.
Unterm Strich steht für ihn fest: „In meinem Job wird es nie langweilig. Ich freue mich, immer weiter dazuzulernen und bin sehr froh, diesen Weg gegangen zu sein“, so Steffen Schulz.
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