Adam Ainsworth: Zehn Jahre SafeLane
In dieser Woche steht unser CEO, Adam Ainsworth, im Fokus. Schließlich feiert er sein zehnjähriges Dienstjubiläum bei SafeLane! Erfahren Sie, wie Adam Ainsworth während seiner Zeit als Berufssoldat die Berufung zur Minenräumung entwickelte und warum er die Mitarbeiter als den eigentlichen Schatz des Unternehmens betrachtet.
Was haben Sie vor Ihrer Zeit bei SafeLane gemacht?
Unmittelbar bevor ich zu SafeLane gegangen bin, war ich Kommandeur einer Pioniereinheit. Da hatte ich es mit 80-Tonnen-Brückenlegepanzern zu tun. Es war eine große Ehre, Soldaten führen zu dürfen – insbesondere die Royal Engineers. Das macht viel Spaß und sorgt für Bodenhaftung.
Davor bin ich erstmals mit der Minenräumung in Kontakt gekommen, und zwar als ich in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen 2007 auf Zypern war und wir dort den UN-Minenräumern gemeinsam mit der UNMAS, MAG und der ArmorGroup Zugang zu neuen Minenfeldern in der Pufferzone zwischen dem griechischen und türkischen Teil verschafft haben.
Als ich nach zwölf Jahren die Armee verließ, bin ich als Projektleiter bei SafeLane – damals noch MineTech – eingestiegen.
Wie hat es Ihnen als Projektleiter gefallen?
Diese Tätigkeit hat mich fasziniert und mir unheimlich viel gegeben. Ich konnte von herausragenden Fachleuten lernen. Kaum war ich an Bord, bin ich für längere Zeit in den Sudan gegangen, habe dort inmitten von Minenfeldern in Busch-Camps gelebt und gelernt, wie die Arbeit vor Ort aussieht. Damals war der Sudan noch nicht zweigeteilt – es gab also den Südsudan noch nicht.
Dieser Aufenthalt hat mir die Gelegenheit gegeben, rauszukommen und mit unseren Leuten im Außeneinsatz zu arbeiten. Ich habe mich mit den Feinheiten unserer Arbeit vertraut gemacht, mit unserer technischen Ausstattung, mit der manuellen Minenräumung und der Arbeit mit Minenspürhunden. Dabei habe ich die Betriebsabläufe einerseits aus erster Hand durch unsere Experten in den Minenfeldern kennengelernt und andererseits in meinem Zelt viel gelesen.
Wie verlief Ihre Karriere vom Projektleiter über die Positionen des Direktors und des Geschäftsführers zum CEO?
Entscheidend war, dass ich immer in bzw. mit wirklich ausgezeichneten Teams arbeiten konnte. Der Geschäftsführer zu dem Zeitpunkt, als ich bei SafeLane Global angefangen habe, war ein inspirierender Mensch mit einer unglaublich ausgeprägten Arbeitsmoral. Von ihm habe ich im Laufe der Jahre sehr viel gelernt, genauso wie von den technischen Projektleitern.
Auch die Leute im Feld sind wichtig für mich. Sie sind stets hilfsbereit und freuen sich, dir etwas beizubringen und ihre Erfahrungen weiterzugeben. Wenn du von einem Experten lernen kannst, der 20 Jahre Erfahrung hat, ist das ein großer Vorteil!
Nach wie vor lese und lerne ich weiter – und ich gebe alles dafür, dass ich die Perspektive derer verstehe, die ich erreichen will. Ich will stets im Detail begreifen, worum es bei einem Thema geht – nur dann kann ich kompetent und fundiert mit Kollegen, Kunden und den Leuten im Feld sprechen. Ich lerne also kontinuierlich dazu, sodass ich immer mehr in Diskussionen einbringen kann. Dieser Aspekt ist wichtig für meine Karriere gewesen.
Die Bedeutung der Minenräumung wurde mir schnell klar, nachdem ich zu SafeLane gegangen war: Um voranzukommen, brauchen wir Ergebnisse. Und die Minenräumung bietet hier beste Voraussetzungen, weil du deine Ergebnisse unmittelbar belegen kannst – durch die Menge an geborgener Munition oder auch die Größe der freigegebenen Flächen. Wir haben das Glück, greifbare Ergebnisse zu erzielen. Das ist in anderen Jobs nicht so einfach.
Zusammenfassend würde ich sagen: Ich verdanke meine Karriere dem Zusammenspiel aus dem von Gemeinschaft und hoher Produktivität geprägten Arbeitsumfeld sowie dem Unternehmen.
Inwieweit haben Sie persönlich zur Weiterentwicklung von SafeLane beigetragen?
Jeder sucht nach Dingen, die er kann und an denen er Freude hat. Und mir macht Business einfach Spaß: die Beziehung zu Kunden und Auftraggebern, strategische Planung usw. – und wie das alles miteinander zusammengebracht werden muss für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung. Da es bei uns leicht und motivierend ist, Ergebnisse zu erzielen, schaffst du es, die Leute glücklich zu machen und sie zu motivieren und das Unternehmen wachsen zu lassen.
In dem Zeitraum, in dem ich vom Projektleiter zum Geschäftsführer aufgestiegen bin, habe ich mich intensiv um den Aufbau unserer Hundestaffel und des Sicherheitsbereichs im Mittleren Osten gekümmert. Das war harte Arbeit, aber sie ergab sich fast automatisch. Und ich habe diese Arbeit geliebt, die verschiedensten Leute zu treffen und ihre Probleme zu lösen. Dank meiner ausgeprägten Willenskraft hat es mir nichts ausgemacht, so lange gegen verschlossene Türen zu rennen, bis sie sich schließlich geöffnet haben.
Eine besonders gelungene Arbeitsweise haben wir bei der Zusammenarbeit mit Kunden aus der Gas- und Ölindustrie im Mittleren Osten entwickelt: In Besprechungen mit den Kunden in Dubai habe ich mir von unserem Team in UK Daten und Informationen zur Unterstützung senden lassen. Das war eine großartige Teamleistung!
2016 habe ich mich dann daran gemacht, die verschiedenen Teile des Unternehmens zu vereinen. Wir hatten damals den Bereich Kampfmittelräumung mit UK Land und Deutschland sowie den Marinebereich. Ganz verschiedene Leute, Technologien, Prozesse und nicht zuletzt Arbeitsumgebungen. Da gab es unendlich viel zu lernen. Für mich war es besonders spannend, weil ich dazu beitragen konnte, neue Märkte für unser Unternehmen zu erschließen.
Auf welchen Erfolg bei SafeLane sind Sie besonders stolz?
Die neue Marke an den Markt zu bringen, war ein dankbares und fruchtbares Erlebnis – sie wachsen zu sehen zu und zu erleben, wie sie im Unternehmen, aber auch extern angenommen wird.
Jeder der Geschäftsbereiche, die unter dem Dach von SafeLane zusammengeführt wurden, erbringen für sich genommen großartige Leistungen. Und jetzt ist es eindrucksvoll mitzuerleben, wie sie zusammenwachsen zu einer Familie und kooperativ und kameradschaftlich miteinander arbeiten.
Gerade jetzt, wo wir uns alle wegen der Corona-Pandemie Gedanken machen und mit ihren Auswirkungen klarkommen müssen, liegt in der Einheit unseres Unternehmens eine echte Stärke.
Es ist eine große Herausforderung, ein einheitliches Auftreten und Verhalten für ein ganzes Unternehmen zu finden. Umso mehr freue ich mich darüber, eine Marke zu haben, die von allen angenommen wird. Sie steht für eine neue Normalität, und die Ergebnisse dieses Entwicklungsprozesses haben meine Erwartungen übertroffen. Dabei mag ich den Stein ins Rollen gebracht haben, aber alle anderen haben mitgemacht!
Das Team im Barth in Norddeutschland, unsere Brunnenbohrer oder auch unsere Leute in Maputo in Mosambik – sie alle fühlten sich bislang als einzelne Teams oder Unternehmen, die isoliert für sich gearbeitet haben. Das ist Geschichte! Jede Geschäftseinheit kann sich jetzt darauf verlassen, dass sie von der Gruppe unterstützt wird. Kein Teil ist wichtiger oder weniger wichtig als der andere. Wir sind jetzt eine SafeLane-Familie.
Was sind Ihre größten beruflichen Herausforderungen?
Die Menschen – es geht immer um die Menschen! Unsere Branche ist nicht gewöhnlich – sie ist außergewöhnlich. Das führt zu Anforderungen, die sich verlängern können, die dauerhaft bleiben und die sehr anspruchsvoll sein können. Unsere Leute sind großem Druck ausgesetzt, und das in komplexen Umgebungen. Manche Leute spornt das an, andere sind dieser Last nicht gewachsen.
Die Management-Herausforderung liegt darin, auch unter mitunter schwierigen Arbeits- und Sicherheitsbedingungen das Beste aus dem Team sowie aus dem Einzelnen herauszuholen. Das erfordert eine umsichtige Abwägung von Chance und Risiko.
Die Arbeit in unserem Sektor ist intensiv, sie ist wichtig und wir müssen sie jedes Mal perfekt erledigen. Halbe Sachen gibt es bei uns nicht.
Zugegebenermaßen habe ich außerdem hohe Ansprüche. Ich bin sicher nicht der einfachste Mensch in der Zusammenarbeit. Aber das Ergebnis rechtfertigt diesen Einsatz: Nur der höchste Einsatz macht die besten Ergebnisse möglich!
Unsere Leute sind zugleich der beste Teil des Unternehmens. Ich habe immer wieder große Freude an der Entwicklung der einzelnen Mitarbeiter. Manche kommen ohne Vorkenntnisse in unserer Branche, sie gehen ihren eigenen Weg und nehmen bzw. schaffen sich dabei Möglichkeiten zu lernen und zu wachsen. Anschließend gehen sie in fremde Länder und machen dort einen Job, von dem sie vorher nicht einmal wussten, dass es ihn gibt. Und sie blühen dabei auf!
Mitzuerleben wie Menschen sich entwickeln, wenn sie es denn wollen, ist für mich eine große Belohnung.
Was mögen Sie an SafeLane und den Sektoren, in denen wir tätig sind, besonders?
Ich kann mich jeden Tag aufs Neue dafür begeistern, dass wir Kampfmittel beseitigen! Diese Faszination werde ich niemals verlieren. Wir sorgen für einen erkennbaren und positiven Unterschied im Leben von Menschen auf der ganzen Welt – das ist ein echtes Privileg! Allerdings sind die zehn Jahre wie im Fluge vergangen – und ich habe deutlich grauere Haare als 2010.
Wie hat sich die aktuelle Coronavirus-Krise auf SafeLane und auf die humanitären bzw. gewerblichen Sektoren ausgewirkt, in denen Sie sich engagieren?
Intern, als Unternehmen, sind wir dadurch, dass wir vor den gleichen Herausforderungen standen, noch mehr zusammengewachsen. Ich bin unglaublich beeindruckt von der Einsatzbereitschaft unserer Leute für das Unternehmen und füreinander.
Dabei zahlt sich die harte Arbeit der vorangegangenen Jahre aus. Wir haben uns zu einem umsichtig geführten Unternehmen entwickelt. Und das hilft uns jetzt, durch diese stürmischen Zeiten zu kommen.
Mir ist natürlich klar, dass die Räume, in denen wir uns bewegen, sich nachhaltig verändern werden. Der Kostendruck auf unsere Kunden und auch die Regierungen, in deren Auftrag wir tätig sind, wird auf absehbare Zeit alles bestimmen.
SafeLane ist ein Unternehmen mit einem Zweck. Was wir tun, tun wir, um andere zu unterstützen. Wenn diese „anderen“ nicht mehr das machen können, was sie bislang getan haben, wird dadurch unsere Daseinsberechtigung infrage gestellt.
Die Kampfmittelräumung dient auch dazu, andere zu unterstützen – sei es im Rahmen humanitärer Hilfe oder wirtschaftlicher Expansion. Wie also andere aus der Krise herauskommen, wird sich direkt auf unsere Zukunft auswirken.
Nicht zuletzt sind wir global tätig und reisen viel. Unsere Leute müssen auch dort, wo die Rechtslage schwierig ist, regelmäßig ein- und ausreisen können. Wir müssen uns im Landesinneren bewegen können, um unsere Kunden zu unterstützen und mit ihnen Chancen für neues oder mehr Geschäft entwickeln zu können. Unsere Organisation verschafft weltweit vielen Menschen eine Lebensgrundlage – und das möchte ich weiterhin sicher und verantwortlich tun.
Im Grunde blicke ich aber mit wachsender Zuversicht und immer optimistischer auf die Zukunft der SafeLane-Familie, während ich gleichzeitig mit einer gewissen Sorge auf Bereiche blicke, mit denen wir Schnittstellen haben. Wir werden überleben, dann wieder aufblühen und damit auch die Existenzen, die wir direkt oder indirekt unterstützen, absichern.
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